Institut für Rechnerentwurf und Fehlertoleranz
- Universität Karlsruhe
Forschungsschwerpunkt Informationslogistik
(Erweiterte) Warteschlangennetze
Überblick MM1-System
WS-Netz Simulation
eines MM1-Systems Software-Voraussetzungen
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Überblick
Warteschlangennetze stellen heute eine häufig verwendete und weit
verbreitete Modellierungstechnik dar. Mit den vorliegenden Computeranimationen
soll die grundlegende Funktionsweise von Warteschlangennetzen verdeutlicht
werden. Die wesentlichen Lernziele sind:
MM1-Wartesystem
Bei einem MM1-System handelt es sich um ein elementares Wartesystem (Bedienstation)
bestehend aus einer Warteschlange und einer Bedieneinheit. In einer externen
Quelle werden Aufträge erzeugt, in die Warteschlange eingereiht, von
der Bedieneinheit abgearbeitet und schließlich in einer Senke wieder
vernichtet. Ein solches elementares Wartesystem wird charakterisiert durch
die Ankunftsrate (lambda) der nacheinander ankommenden Aufträge und
die Bedienrate (mue), mit der die einzelnen Aufträge von der Bedieneinheit
abgearbeitet werden. Diese beiden Größen werden beim MM1-System
durch Zufallsvariablen mit negativ exponentieller Verteilung beschrieben,
wobei jeweils der Mittelwert als Eingabeparameter anzugeben ist. Als Ausgabegrößen
werden u.a. die mittlere Wartezeit der Aufträge in der Warteschlange
sowie die mittlere Warteschlangenlänge berechnet.
Um die Abläufe in elementaren Wartesystemen besser verstehen zu
können, wurde eine Computeranimation realisiert, die über den
unten dargestellten Verweis aufgerufen werden kann. Die Animation verdeutlicht,
wie Aufträge dynamisch erzeugt, in der Bedienstation abgearbeitet
und schließlich wieder vernichtet werden. Zusätzlich wird die
Entwicklung der beiden Ausgabegrößen mittlere und absolute Warteschlangenlänge
in Kurvenform aufgetragen. Man beachte, daß sich die Werte der Ausgabegröße
mittlere Warteschlangenlänge nach Durchlaufen einer gewissen Einschwingphase
zunehmend stabilisieren.
Animation eines
MM1-Wartesystems
Erweitertes Warteschlangennetz
Das bei den erweiterten Petrinetzen
besprochene speichergekoppelte Multiprozessor-System mit Mehrfachbus wurde
auch auf Basis von erweiterten Warteschlangennetzen modelliert. Dazu wurden
mehrere Bedienstationen miteinander verbunden, aber auch sogenannte "passive"
Knoten zur Ressourcenmodellierung verwendet. Um zum Beispiel den begrenzten
Zugriff auf den Kommunikationskanal (Bus) zu realisieren, wurde eine Kombination
aus Anforderungs- und Freigabeknoten mit dem dazugehörenden Token-Pool
eingesetzt. GB bedeutet hier "Global Bus", GM "Global Memory" und QS steht
für ein einzelnes "Queueing System", also eine Bedienstation. In der
angebotenen Computeranimation kann man u.a. beobachten, wie Aufträge
(Prozessoren) warten müssen, bis ein Bus frei wird (ein GB-Token ist
verfügbar) und bis auf den gewünschten Speicher zugegriffen werden
kann (ein GM-Token ist verfügbar).
Animation eines erweiterten
Warteschlangennetzes
Simulation eines MM1-Systems
Zum oben beschriebenen MM1-System wurde ein einfacher Simulator realisiert,
um das Verhalten der Ausgabegrößen in Abhängigkeit unterschiedlicher
Eingabegrößen beobachten zu können. Dazu muß der
Benutzer für die Eingabeparameter
-
"Mittlere Zwischenankunftszeit" (MZA)
-
"Mittlere Bedienzeit" (MBZ)
jeweils einen Wert festlegen. Zudem läßt sich über den
Parameter "Anzahl Aufträge" (AA) bestimmen, wieviele Aufträge
insgesamt von der Quelle erzeugt werden sollen, bis die Simulation beendet
und die berechneten Ausgabegrößen schließlich ausgegeben
werden können. Durch diesen Parameter wird also explizit die Simulationsdauer
beeinflußt.
Zu Beginn der Simulation müssen die Werte der Eingabeparameter
festgelegt werden, zum Beispiel:
-
MZA = 0.5
-
MBZ = 0.2
-
AA = 1000
Danach ist der Button "Starte einen Simulationslauf" zu drücken.
Nach der Beendigung der Simulation werden folgende Ausgabegrößen
ausgegeben:
-
MSZ = 0.3137 (Mittlere Systemzeit)
-
MWZ = 0.1129 (Mittlere Wartezeit)
-
Leerlaufzeit der Bedieneinheit = 60.0 %
Anschließend kann der Benutzer die Eingabeparameter verändern
und den Simulator erneut starten. Die berechneten Ausgabewerte lassen sich
durch Cut-and-Paste in ein Tabellenkalkulations-Programm (beispielsweise
Excel) übertragen, um deren Verlauf zu visualisieren.
Simulation eines MM1-Wartesystems
(Java 1.1 - Applet)
Software-Voraussetzungen
zur Betrachtung der Animationen
Zur Betrachtung der Animationen wird die Multimediaerweiterung QuickTime
3 der Firma Apple Computer benötigt. Diese kann im WWW
unter der Adresse "http://www.apple.com/quicktime/download/index.html"
heruntergeladen werden. Falls nicht vorhanden, werden Sie beim Aufruf der
Animation aufgefordert, dieses Plugin zu installieren.